Wer nicht schreibt,
der bleibt allein
mit den Gedanken
und dem Sinn,
weiß nicht, wo her und hin
es geht, es weht,
der Wind, der weht schon schön
unsichtbar, und schön,
ist das nicht komisch?
Was?
Du willst mehr?
Ist das noch nicht genug,
ist das denn nie genug,
warum bist du so hungrig?
Wenn du mehr willst,
mußt du ans Meer gehn,
am Meer stehen,
deinen Standpunkt
wie ein Zelt aufschlagen,
wie ein Lager.
Machs dir
so gut es geht
gemütlich,
denn bald
kommt die Nacht.
Da muß ein Feuer brennen,
orange die Flammen,
das kommt vom Salz
im Meer, im Strandholz,
auf einem anderen Planeten
da könnten die Flammen
blau sein, rosa,
türkis ...
Zaubere eine Gitarre hervor,
eine Klampfe,
halt sie in der Hand,
setz dich hin,
nehm sie richtig in den Arm,
leg den Kopf aufs goldne Holz
und streichele
die ersten leisen Seufzer
aus der Dame hervor.
Die Sterne funkeln schön,
und Sternenschnuppen ist
es ganz egal, was du dir wünschst,
die sind zu hart daran,
nun zu verbrennen,
sich in kleine Stücke zu zerreissen,
man kann sie später
finden auf dem fremden Strand.
Und irgentwann
bricht dann der Damm
und du fängst
zu singen an,
ein bißchen leise
in die Nacht hinein,
ein bißchen ängstlich,
wer dich hören kann,
doch die Musik,
die hat so ihren Zauber,
besonders wenn
der Singer
Wahrheit singt,
und es wird lauter,
stärker, wenn das Herz
dann mitsingt,
hört es wirklich
alle Welt.
Dann kommen die Geister,
die Geschöpfe,
Ultraviolet die Flügel,
Licht als Blut
und Nordlicht fließt
aus ihren Fingern,
Sterne strömen
aus den Münden,
Seelen tanzen nun
zu deinem Lied.
Silvia Hartmann
May 2011