Nummern
Die Nummern, sie schlummern
unter dem Schnee;
sie schlafen und träumen,
erzählen sich nichts.
Eins träumt von der Straße in die Freiheit hinein;
Zwei fragt sich, "Bleib ich wohl immer allein?"
Drei reitet auf einem stolzen Drachen;
Vier ist fast aufgewacht vor lauter Lachen;
Fünf hat sich tief im Urwalt verwirrt;
Sechs liegt am Ufer, von Mücken umschwirrt;
Sieben zieht mit Karavenen dahin;
Acht hat ein feines Essen im Sinn;
Neun hat sich ein neues Auto gekauft;
Null hat sich gerade mit Sieben gerauft.
Die Nummern, die schlafen, bis dann irgentwann
die Frühlingsonne erwecken sie kann;
dann wachen sie auf und strecken sich schön,
zum Frühstück alle die Nummern dann gehn,
Erzählen die Träume im Morgenlicht
wird jeder Traum dann zum Wort, zum Gedicht.
Silvia Hartmann
April 2012
"Nummern" Bild von Silvia Hartmann
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